Jens

Hallo, ich bin Jens (49) und segle seit meinem 10. Lebensjahr. Angefangen hat alles auf dem Hennesee im Sauerland, wo wir als Familie zu viert auf einem 470er segelten, den mein Vater für stolze 1.000 Mark zum Ausprobieren erstand. An den Wochenenden holten wir das Boot aus einer Scheune und transportierten es zum See. Das Aufstellen des Mastes war jedes Mal eine Herausforderung, aber nach 30 Minuten konnte es endlich losgehen. Neben der Kühltasche war die Pütz das wichtigste Utensil an Bord, da das Boot an allen Ecken und Enden leckte.

Meinen ersten Segelkurs habe ich mit 13 Jahren am Plöner See gemacht. Nach dem Tod meines Vaters im Jahr 1990 übernahm ich unser damals recht neues Boot – eine Dehlya 22 – und erwarb den Sportbootführerschein Binnen, natürlich inklusive Motorteil, auch wenn auf dem Hennesee keine Motorboote erlaubt sind. Man weiß ja nie.

Während meines Informatikstudiums geriet das Segeln etwas in den Hintergrund, und auch in den ersten Berufsjahren war wenig Zeit dafür. Hinzu kam, dass wir aufgrund der Arbeit immer weiter von den Segelrevieren wegzogen – Baden-Baden liegt schließlich maximal weit entfernt von jeder größeren Wasserfläche.

2016 zogen wir dann endlich ans Wasser und wanderten in die Niederlande aus – ja, das Wasser war der Grund. Neben dem Segeln gehe ich auch gerne Kitesurfen. In den Niederlanden starteten wir mit einer klassischen, geliehenen Polyvalk, um zu sehen, wie meine Frau Daniela und die Kinder mit einem Segelboot zurechtkommen. Offenbar ganz gut, denn wir entschieden uns bald, eine sehr alte Friendship 33 zu kaufen. Klein, aber unser und mit viel Arbeit verbunden. Es musste so gut wie alles erneuert werden, vieles davon in Eigenleistung: Mahagoni-Boden aufarbeiten, neue Polster, Elektronik modernisieren, Warmwasserboiler einbauen, Schubladen anfertigen, Sprayhood erneuern, Antifouling und das übliche Winter-Klar-Machen – da lernt man eine Menge.

Mit den wachsenden Kindern stieg auch der Platzbedarf, und so kam schnell der Wunsch nach einem größeren Boot auf. Doch dank Corona waren gebrauchte Boote fast so teuer wie neue. So fiel die Entscheidung leicht, und wir bestellten die erste C38 in die Niederlande. In der Zeitschrift „Zeilen“, Ausgabe 11/2021, wurde unser Boot auf Herz und Nieren getestet – und für gut befunden, zum Glück!

Seitdem sind wir viel mit dem Boot unterwegs. 2024 segelten wir zum ersten Mal richtig weit, 640 Seemeilen bis nach Frankreich. Natürlich haben wir schon wieder einiges angepasst, was an einem serienmäßigen Modell immer noch fehlt. Schaut mal unter “Technik” vorbei, dort dokumentiere ich alle Anpassungen so gut wie möglich.

Ihr erreicht mich unter jens@sailingstingray.com oder hier über die Kommentare.